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Waschbärspulwurm

Die Gefahr im eigenen Garten

Gefahr durch den Waschbärspulwurm

Mit der Ansiedlung von Neozoen (faunenfremder Tierarten) ist auch die Verbreitung von Zoonosen (auf Menschen übertragbare Infektionserreger oder Parasiten) verbunden. Hierunter fällt auch der für Menschen gefährliche Waschbärspulwurm (Baylisascaris procyonis).

Der Waschbärspulwurm  gelangte  mit dem Waschbären von Amerika nach Europa. Die ersten Nachweise für diesen im Dünndarm von Waschbären lebenden Parasiten fanden sich in Zoos und Heimtierhaltungen. Bei Untersuchungen in den 1990er Jahren in Hessen waren bereits 72% der wildlebenden Waschbären befallen.

 

Der Sandkasten ist eine Gefahr.

Der im Dünndarm von Waschbären lebende Waschbärspulwurm vermehrt sich dort und mit dem Kot werden täglich millionen mikroskopisch kleiner Spulwurmeier ausgeschieden. Bei mittlerer Umgebungstemperatur und Feuchtigkeit entwickeln sich daraus Larven, die jahrelang infektionsfähig und damit für den Menschen gefährlich bleiben. Waschbären infizieren sich über das Aufsuchen gemeinsam genutzter Latrinen, eine weitere Ansteckungsmöglichkeit ergibt sich aus der Konsumierung von mit Larven infizierten Beutetieren (Zwischenwirte) wie Nagetiere oder Vögel.

Für den Menschen stellt der Waschbärspulwurm eine der gefährlichsten Zoonosen dar, da die Larven durch Wanderbewegungen das Gewebe zerstören und je nach Befallsort entsprechende Organstörungen verursachen wie z.B. Erblindung beim Eindringen ins Auge. Ein Befall des zentralen Nervensystems durch eine Larve des Waschbärspulwurms verläuft in den meisten Fällen tödlich.  

Mit dem Anstieg der Populationsdichten des Waschbären in Deutschland steigt auch das Risiko für die zunehmende Verbreitung des Waschbärspulwurms. Da die Spulwurmeier gegenüber Umwelteinflüssen sehr resistent sind, bleiben sie im Freiland jahrelang infektiös. Vor allem Kleinkinder, die im Garten und Sandkasten spielen, sind einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt.

Um die Gefahren durch die Verbreitung des Waschbärspulwurms zu reduzieren, reicht eine Vergrämung der Tiere oder die Sicherung des Hauses nicht aus – die Waschbären müssen gefangen werden!

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